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Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz

BFS Farben

26.11.2023

BFS-Information 23-02

Blasen

Betrifft insbesondere:
BFS-Merkblatt Nr. 16 - Technische Richtlinien für Tapezier- und Spannarbeiten innen, Stand November 2013

Diese BFS-Information enthält zusätzliche Hinweise zum Gebrauch der BFS-Merkblätter, die als Technische Richtlinien für Maler- und Lackiererarbeiten gemeinsam vom Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz in Zusammenarbeit mit den beteiligten Industrien und dem Farbenfachhandel herausgegeben werden. Katalog, Recherche und Bestellung der BFS-Merkblätter sind im Internet unter www.farbe.de zugänglich. Von dieser Website kann diese BFS-Information als PDF-Dokument abgerufen werden.

Die Tapezierung von diffusionsbremsenden/-dichten Wandbelägen auf Dispersionsspachteln kann zu Problemen führen.

Immer häufiger werden gerade im Objekt- und Neubau Dispersionsspachtel eingesetzt. Sie sind u. a. unter den Begriffen Airless-, Spritz- oder Akkordspachtel im Handel.

Die Produkte haben viele Vorteile. Sie werden, je nach Objektgröße in Eimern, Kunststoffbeuteln oder Containern verarbeitungsfertig geliefert und sind im Spritzverfahren mit hoher Flächenleistung zu verarbeiten. In Anlehnung an die Qualitätsstufen für Verspachtelung von Gips- und Gipsfaserplatten (→ IGG-Merkblatt 2 und 2.1) sind glatte und hochwertige Oberflächen realisierbar. Sie sind zudem gut zu filzen und leicht schleifbar.

Aber Oberflächen, die mit Dispersionsspachteln hergestellt wurden, sind nicht immer mit allen im Maler- und Lackiererhandwerk üblichen dekorativen Oberflächentechniken zu überarbeiten.

Gibt es bei üblichen Beschichtungen keine Probleme, birgt das Tapezieren dieser Flächen mit diffusionsbremsenden oder diffusionsdichten Wandbelägen gewisse Risiken, die zu beachten sind. Dies kann z. B. bei der Verklebung von Metall- und Vinyltapeten zutreffen. Durch ihre diffusionsbremsenden/-dichten Eigenschaften kann das Trocknen des im Kleber vorhandenen Wassers nicht raumseitig erfolgen. Das im Kleber vorhandene Wasser muss also vom Untergrund aufgenommen werden. Geschieht dies nicht, sind die Spachtelmassen einem langen Nassstand durch den Kleber ausgesetzt. Bei leicht quellbaren Dispersionsspachteln kann dies unter den Wandbelägen zur Erweichung, zu Anquellerscheinungen oder zu Blasenbildungen führen.

Zu diesem Themenbereich wurde gemeinsam mit den Fachkreisen der Spachtelmassen- und Wandbelagshersteller die BFS-Information 23-02 „Hinweise zur Verklebung von diffusionsbremsenden bis diffusionsdichten Wandbekleidungen auf Dispersionsspachtelmassen“ erarbeitet. Diese soll die Anmerkung im BFS-Merkblatt Nr. 16 Technische Richtlinien für Tapezier- und Spannarbeiten innen, Stand November 2013, in dem Dispersionsspachtel allgemein nur als bedingt geeigneten Untergrund für Tapezierarbeiten ausgewiesen wird, erläutern und präzisieren.

Die für Planer und Handwerker wesentliche Vereinbarung der BFS-Info ist, dass Hersteller von entsprechenden Wandbelägen zukünftig sd-Werte in Ihren Technischen Informationen angeben und Spachtelmassenhersteller die Eignung für diffusionsbremsende bis diffusionsdichte Wandbeläge ausweisen sollen.

Die BFS-Info 23-02 steht kostenlos unter farbe.de und farbe-bfs.de zum Download zur Verfügung und ist auch in der BFS-Merkblatt-App (später in der Maler-App) eingestellt.